Die perfekte METHODE zur Haltbarmachung
WARUM Trocknen und Dörren?
Stell dir vor, du hast zuviel Gemüse angebaut, und weißt auf die Schnelle nicht, wohin damit. Oder du hast reichlichen Beerensegen und möchtest nicht unbedingt die gesamte Ernte zu Marmelade verarbeiten…………oder du bist auf der Suche nach einer möglichst ressourcenschonenden Möglichkeit, deine Ernte haltbar zu machen…………. oder du möchtest auf deiner nächsten Party gesunde Chips anbieten………..oder du benötigst leicht transportierbare gesunde Lebensmittel für einen Backpacking-Urlaub…………….oder viele andere gute Gründe stellen sich vor für die Haltbarmachung durch Trocknen und Dörren.

Ein handelsübliches Dörrgerät, welches du in jedem Elektromarkt oder Baumarkt kaufen kannst, kostet nicht die Welt und kann unglaublich viel leisten. Diese Geräte sind speziell ausgelegt, um bei niedrigen Temperaturen eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen, man kann Temperatur und Dörrdauer einstellen und die Geräte stellen sich automatisch danach ab. Sicher, für den Vorgang des Trocknens wird Strom verbraucht, wobei jedoch der Verbrauch um einiges weniger ist als bei der Zubereitung im Ofen. Doch ist zu beachten, dass in der gesamten Zeit der Lagerung keine weiteren Energiequellen wie zum Beispiel ein Tiefkühlgerät benötigt werden. Somit ist diese Methode ziemlich umweltschonend und verdient in jedem Fall Beachtung. Und einfach in der Handhabung sind sie auch.
Hier sind einige Beispielbilder für Dörrautomaten – je nach Wunsch und Bedarf sind viele verschiedene Modelle am Markt.
Ein weiterer unschlagbarer Grund fürs Dörren und Trocknen ist auf jeden Fall: Du bestimmst selbst, wie süß deine Apfelchips werden, DU kannst je nach Lust und Laune Zucker zufügen oder weglassen, Du hast Nahrungsmittel zur Verfügung, die unbehandelt und ohne Zusatz von Konservierungsstoffen genossen werden können, DU weißt genau, WAS du isst. PERFEKT. Und weniger Kalorien als gekaufte Waren hast du allemal.
GESCHICHTLICHER HINTERGRUND:
Trocknen und Dörren von Lebensmitteln ist ein uralte Methode der Konservierung.
Vor Erfindung des Dörrapparates im 18.JHD war dies eine primitive Methode. Das Dörrgut wurde, wenn nötig in kleinere Stücke geschnitten, zum Trocknen in die Sonne gelegt, normalerweise auf einer Unterlage, auf Pfählen, oder auf Felsen, und später (als es in den Häusern Holzöfen gab) wurden Lebensmittel auch in der Nähe der Öfen zum Trocknen auf Schnüre aufgehängt.
Nachteile hierbei waren:
- Verderb, weil die Lebensmittel nicht gut genug getrocknet waren, um lagerfähig zu sein
- Diebstahl von Tieren
- Staub und Schmutz
- Verfärbungen, vor allem Fleisch wurde oft zäh und hart
GRUNDLAGEN – wie funktioniert das?
- Durch trockene, warme Luft werden den Lebensmitteln bei Temperaturen von 50-70 ° C Feuchtigkeit entzogen / die Oberfläche trocknet aus, Wasser aus dem Inneren der Lebensmittel fließt nach, trocknet wieder, das passiert solange, bis der Wassergehalt so gering ist, dass nichts mehr nachfließen kann
- eine gute Luftzirkulation ist wichtig, damit die Lebensmittel nicht vor der vollständigen Trocknung verderben
- Mikroorganismen, die für den Verderb verantwortlich sind, sterben hierbei ab, ebenso wird Bakterien und Schimmelpilzen die Lebensgrundlage entzogen
- Alle Nährstoffe bleiben erhalten, je niedriger die Temperaturen beim Trocknen sind, desto besser ist der verbleibende Nährstoffgehalt
WELCHE LEBENSMITTEL KANN ICH TROCKNEN?
Grundsätzlich immer gut gereiftes Obst und Gemüse verwenden
- Obst:
Äpfel, Birnen, Aprikosen, Zwetschken – am besten direkt vom Baum
Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen - Tomaten
- Pilze
- Zucchini, Brokkoli, Kürbis, Gurken, Karotten, Pastinaken, Radieschen, Zwiebeln
- Kräuter
- Körner, Kerne, Nüsse
- Fleisch und Fisch
VERARBEITUNG:
- bei der Auswahl der Lebensmittel ist es wichtig, auf einen guten Reifegrad zu achten. Grundsätzlich sollte man immer einwandfreies Dörrgut verwenden
- immer auf die Sauberkeit des Arbeitsplatzes achten
- Lebensmittel müssen gut gewaschen werden, danach gleichmäßig zerkleinern und braune oder defekte Stellen ausschneiden
- bei bestimmten Gemüsesorten ist ein vorheriges Blanchieren angebracht, um Veränderungen bzgl. Farbe zu vermeiden z.B. Erbsen, Kürbisse, Zucchini, Sellerie, Fisolen, Karotten, Kohlrabi,
- ohne Überlappungen in den Dörrapparat schichten
- Trocknungzeit, die je nach Dörrgut verschieden ist- individuell einstellen
- zwischendurch kann man gerne immer wieder probieren, wie trocken das Gemüse oder Obst ist
- WICHTIG: Das Dörrgut muss immer gut durchgetrocknet sein, um eine möglichst lange und problemlose Lagerung zu ermöglichen
LAGERUNG:

- in luftigen Säckchen aus Baumwolle oder Papier, idealerweise in einer trockenen Speisekammer o.ä., keinesfalls in feuchten Kellerräumen lagern
- bei Lagerung in Gläsern empfiehlt sich, Kieselgel, auch Silicagel genannt (in Kaffeefilter gefüllt, verschlossen und mit AUFSCHRIFT: NICHT ZUM VERZEHR GEEIGNET )zum Dörrgut hinzuzufügen, dieses Gel ist ungiftig.
- fertige Säckchen SILICAGEL kann man im Internet bestellen https://de.wikipedia.org/wiki/Kieselgel
VERWENDUNGSMÖGLICHKEITEN:





- Getrocknete Äpfel, Birnen, Pflaumen als süße Snacks
- Getrocknete Gurken, Zucchini, Radieschen, Süsskartoffeln als Chipsersatz mit Hummus- und Kräuterdips für Parties
- Getrocknetes Gemüse kann jederzeit rehydriert werden, d.h. in warmen Wasser einweichen, bis es seine ursprüngliche Form wieder angenommen hat und anschließend zum Kochen verwenden
- Getrocknete Früchte, Pilze und Kräuter zu Pulver zerstoßen und als Würzmittel verwenden
- Herstellung von Suppenpulver
- Getrocknete Beeren als Zusatz zum Frühstücksmüsli (ZU DEN REZEPTEN VERLINKEN)
- Herstellung von Fruchtleder als Süßigkeit
- Herstellung eigener Fertiggerichtkreationen für den Campingurlaub, als Vorrat für kochfreie Tage, fürs Büro uvm.
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