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Fachwissen über das Hochbeet

Das Hochbeet besticht durch die Individualität in seinen Maßen. Dennoch weißt die klassischste und bewährteste Form die Maße 200 x 100 x 80cm auf. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass jedes Hochbeet an den betreibenden Gärtner angepasst werden kann. Die Faustregel für die Breite ist abhängig von der Bepflanzung. Bei einer Bearbeitung von beiden Seiten gilt die doppelte Armlänge, für eine einseitige Begrünung reicht die Länge eines Armes aus. Die Länge des Beetes kann individuell an den Selbstversorgungsbedarf und an das Platzangebot angepasst werden. Hierbei ist zu beachten, dass bei einer Länge über zwei Metern eine Gewindestange aus Metall angebracht werden sollte, damit die Einfassung nicht unter der Erdlast leidet. Auch die Höhe kann an den Gärtner individualisiert werden, um ein angenehmes und rückenschonendes Arbeiten zu ermöglichen. Durch die Wärmeentwicklung im Hochbeet kann man zeitig im Frühjahr bis spät in den Herbst bepflanzen, somit sind bis zu 4 Ernten pro Jahr möglich. Aus einem

2m² großen Hochbeet erhält man in der Regel einen durchschnittlichen Ertrag von 12-15kg. Durch die gute Übersichtlichkeit und Strukturiertheit ist der Zeitaufwand von 15-30 Minuten pro Woche überschaubar. Zusätzlich werden ungefähr 30 Minuten für Bewässerungsarbeiten veranschlagt. Die Aufstellung auf Balkon und Terrasse ist ebenso beliebt, jedoch sollten Faktoren der Statik und ein problemloser Wasserablauf berücksichtigt werden. Sollte der Aufbau keinen Kontakt zum Mutterboden haben, ist es notwendig, eine Abgrenzung zwischen Befüllung und Terrasse/Balkon zu schaffen. Bei einer Aufstellung im Garten und Kontakt mit dem Erdreich ist dringend anzuraten, ein Wühlmausgitter im Boden zu installieren. Es ist bedeutsam zu wissen, dass ein Hochbeet der Maße 200 x 100 x 80cm ein Gewicht von 700-900 Kilogramm aufweisen kann. Dieser Faktor kann sich nach Starkregen oder Schneefall mit 1,3 – 1,4 multiplizieren.

Der Eigenbau eines Hochbeetes beginnt mit der Auswahl der Außenmaterialien. Hierfür gibt es keine Vorgaben, allgemein jedoch kann man sagen, dass die Einfassung aus Holz in unseren Breitengraden am beliebtesten ist.

FichteGünstig, verwittert rasch, kurze Lebensdauer
LärcheKlassisches Gartenbauholz, sehr witterungsbeständig, kann unbehandelt bleiben, preiswert, verwittert bei direktem Kontakt mit Erde – Schutzmaßnahmen treffen
RobinieSehr witterungsbeständig,
EicheSehr witterungsbeständig, hartes Holz, langlebig, kostspielig

Tabelle 1: Einfassungen aus Holz (Quelle: Doris Kampas, Das unglaubliche Hochbeet, 2019, S.19)

Als langlebige, jedoch schwere Einfassung hat sich der Rohstoff Stein (Ziegel, Pflaster, Natur-, Kalk- oder Tuffstein) erwiesen. Metall hat sich mit seiner stylischen Optik und dem einfachen sowie leichten Aufbau popularisiert, jedoch ist der Preis für den Rohstoff höher. Um die Materialien der Einfassung vor Feuchtigkeit zu schützen ist, wird eine Noppenfolie mit den Noppen zum Holz auf der Innenseite angebracht. Bei einer Platzierung im Garten empfiehlt sich eine Kiesdrainage als Untergrund, sofern es die Gegebenheiten zulassen ist eine Nord-Süd Positionierung optimal.

Für die Befüllung ist der späte Herbst der optimale Zeitpunkt. Sollte man die Verwendung garteneigener Abfälle in Betracht ziehen, sollte auf jeden Fall rechtzeitig im Spätsommer mit dem Sammeln von Material begonnen werden.

Die ideale und bewährte Art der Befüllung ist:

Im Herbst

  1. Strauch- und Baumschnitt
  2. Gras- bzw. Rasenschnitt
  3. Alte Erde
  4. Kompost
  5. Laub

Im darauffolgenden Frühjahr

7.   Laub oder Tiermist

8.   Grasschnitt

9.   Kompost

10. Bio Erde

                                                                                  

Über den Winter hat das Beet genügend Zeit, um sich zu setzen. Das heißt, die einzelnen Schichten sacken zusammen und machen oben Platz für frische Schichten, die im kommenden Frühjahr nachgefüllt werden. Sollte jedoch erst im Frühjahr befüllt werden, müssen die Lagen durch Druck von oben komprimiert werden. Des Weiteren sollte bei einer Frühjahrsfüllung der Strauch- und Baumschnitt mit Hackschnitzeln oder ähnlichem angefüllt werden, damit das gesamte Innenleben nicht zu sehr absinkt.

Das darf keinesfalls ins Hochbeet:

Thujen-Reste, Nadeln und Zweige von Nadelgehölzen, RindenmulchVersauern das Hochbeet, schlechte Nährstoffversorgung der Pflanzen
Noch nicht vollkommen getrocknete Weidenzweige, Haselreste, alte Rosenstöcke, Efeu, PfefferminzeSchlagen wieder aus bzw. durchwurzeln das gesamte Beet
Nuss- und EichenlaubEnthält Gerbsäure – hemmt das Pflanzenwachstum
Wurzelunkräuter wie Quecke oder AckerwindeTreiben aus und durchwurzeln das Hochbeet
Gespritztes (mit Pflanzenschutzmitteln behandeltes) MaterialRückstände können von den Pflanzen im Hochbeet aufgenommen werden

Durch die Konstruktion eines stabilen Rahmens mit Winkeleisen, empfohlene Größe

60 x 60 x 6mm, ist es möglich, das Hochbeet transportabel zu machen. Hierbei wird die Holzverkleidung mit Torbandschrauben am Rahmen befestigt und dann die Noppenfolie angebracht. Der Boden wird mit verzinkten Leitschienen ausgelegt. Somit ist bei gleichzeitigem Schutz vor Eindringen von Mäusen und weiteren Schädlingen der Wasserablauf gesichert.  Für den Transport wird je nach Größe entsprechende Gerätschaft wie ein Frontlader, Stapler, Palettenwagen oder Kran benötigt.

(vgl. Doris Kampas, Das unglaubliche Hochbeet, 2019, S. 18-28)